STAR WARS EPISODE VIII - THE LAST JEDI Review ( Spoiler-Free)

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    • STAR WARS EPISODE VIII - THE LAST JEDI Review ( Spoiler-Free)


      STAR WARS EPISODE VIII – THE LAST JEDI ist der achte Teil der weltberühmten Weltraumsaga und wurde unter Regie von Rian Johnson ( Breaking Bad, Looper) gedreht und von J.J. Abrams produziert.
      Nachdem mit ROGUE ONE – A STAR WARS STORY im letzen Jahr das erste Spin-Off erschienen ist, wird nun, wie geplant im Zweijahrestakt, die Story um Kylo Ren (Adam Driver), Rey (Daisy Ridley) und Luke Skywalker (Mark Hamill) fortgesetzt.

      "In a galaxy far far away" ist die galaktische Republik durch die Zerstörung ihres Machtzentrums Coruscant geschwächt wie nie zuvor. Zwar konnte die Starkiller Base, ein riesiger, als Waffe fungierender Planet, durch die Rebellen-Allianz zerstört werden, allerdings ist die First Order um Supreme Leader Snoke (Andy Serkis) weiter auf dem Vormarsch. Dabei ist die Allianz unter Leitung von General Leia Organa (Carrie Fisher) ein Störfaktor, welcher von dem General Armitage Hux (Domhnall Gleeson) der First Order ausgeschaltet werden soll. Auf der Jagd nach der Allianz kann die First Order den Rebellenstützpunkt ausfindig machen und bereitet alles darauf vor, diesen und den gesamten "Rebel Scum" ein für alle Mal zu erledigen.
      Währendessen versucht Rey, Luke Skywalker dazu zu bringen, ihr die Wege der Macht zu zeigen und sie zu seinem Padawan zu machen. Doch Luke hat sich nach seinem Fehlschlag, Kylo Ren als Jedi auszubilden, geschworen, nie wieder Schüler zu unterrichten und durch sein Exilleben das Ende der Jedi einzuläuten.

      Cineastisch ist STAR WARS EPISODE VIII – THE LAST JEDI eine Wucht! Die Effekte sind atemberaubend, die Action fesselt den Zuschauer an die Kinosessel und der Sound ist bombastisch. Das Schauspiel des gesamten Casts ist ausnahmslos hervorragend. Daisy Ridley überzeugt als unischere Padawan-Schülerin, die nicht so richtig weiß, wieso die Macht so stark in ihr ist und wie sie diese kontrolliert beherrschen soll. Adam Driver, als Schüler auf der dunklen Seite der Macht, kämpft mit deutlicher Anstrengung durch Mimik und Körpersprache gegen seine innere Zerrissenheit an und bietet seiner Rolle als Antagonist eine spürbare Tiefe und sogar eine gewisse Symphatie. Das Schauspiel ist auf ganzer Linie überzeugend und war in so dramatisch-glaubwürdiger Art bisher in keinem STAR WARS Teil zu sehen.


      Die Handlung lässt einem trotz der enormen 152 min. Länge (bis dato der längeste STAR WARS Film) nicht verschnaufen. Ständig passiert etwas und in gewohnter STAR WARS-Manier wird häufig zwischen den Schauplätzen gesprungen. Der Schnitt, die Effekte, die Kameraführung und -einstellungen machen den Film zu einem Gaumenschmaus für die Sehnerven. Auch die CGI-Effekte der Figuren ist überwiegend gut, wenn diese auch in der Totalen an einigen Stellen sehr offensichtlich und leicht befremdlich wirken. Die Lichtschwertkämpfe und Weltraumschlachten sind dagegen sehr gut choreografiert / animiert und wahre Leckerbissen.

      Die Story hält den Zuschauer am Sessel fest. Man will wissen, wie es weitergeht, welche Fragen beantwortet werden und welche Motive hinter einigen Entscheidungen und Handlungen stecken. Und ich darf soviel sagen, dass die Laufzeit dahingehend grundsätzlich berechtigt ist. Viele Fragen werden beantwortet, einige bleiben weiterhin unberührt und es stellen sich sogar neue Fragen, was gierig auf den neunten und vorerst letzten Teil der Saga macht. Trotz der Tatsache, dass immer irgendwo etwas passiert, ist die Länge des Films spürbar. Einige Nebenschausplätze und Handlungsstränge hätten auch wesentlich kürzer gehalten werden können, ohne den Verlauf der Story zu beeinflussen.


      Was einigen zusagen mag, kam bei mir allerdings nicht so gut an: die häufige Verwendung von Slapstick, Witz und Humor. Natürlich gehört zu einem STAR WARS Film auch eine gewisse Prise Situationskomik, welche auch in THE LAST JEDI geboten wird. Allerdings scheinen viele Szenen so, als wurden sie extra für die breite Zuschauermasse gedreht, damit der Film auch für diese funktionieren kann. So wirken einige Szenen völlig überflüssig und nur vorhanden, um nochmal einen Lacher aus den Zuschauern zu holen. Das hätte ebenfalls ohne funktioniert. So erinnert es an einigen Stellen eher an einen selbstironischen Marvel Film á la Thor oder Guardians of the Galaxy. Dennoch kann ich dabei tatsächlich Entwarnung geben, dass dies nicht nur an den Porgs liegt, welche natürlich exakt für diesen Zweck vorhanden sind, aber weniger "nerven", als erwartet.


      Zudem erinnern einige Szenen sehr stark an DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK oder DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER, welche somit ein kleines Deja-vu-Gefühl hervorrufen. Dies hat mich während der Szenen tatsächlich etwas misstrauisch gemacht, allerdings werden diese Szenen nicht komplett vorhersehbar und identisch übernommen. Es bleibt für STAR WARS Fans allerdings nichts anderes übrig, als Parallelen zu sehen und diese als solche zu erkennen.

      Was mir tatsächlich als Fanboy auffällt ist, dass die STAR WARS SAGA in drei Generationen geteilt zu sein scheint und auch tatsächlich irgendwo als solche betrachtet werden müsste. Unsere geliebte Weltraumgeschichte existiert nun seit ziemlich genau 40 Jahren, in denen nicht nur viel in der Welt passiert ist und sich der Zeitgeist gewandelt, sondern auch die Technik einen riesen Sprung gemacht hat. Wurden noch Episoden IV – VI mit viel liebe zum Detail mit Modellen geschaffen, wurde in Episoden I-III fast gänzlich mit CGI der frühen 2000er gedreht. Diese sind natürlich, betrachtet bzgl. der technischen Entwicklung von heute, stark gealtert. Episoden VII-VIII sehen dafür wieder sehr gut aus und vermitteln einen Mix aus den beiden "Vorgänger-Generationen". Natürlich gibt es für jede der Generationen auch ihre Fans, darauf muss man sich aber wohl einlassen. THE LAST JEDI ist kein IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK oder DIE DUNKLE BEDROHUNG. Diese Generation, welche wir aktuell in den Kinos miterleben, steht für sich und spinnt trotzdem die STAR WARS SAGA mit Liebe zum Detail weiter. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist EPISODE VIII auf jeden Fall ein sehenswerter Film!

      Alles in allem muss ich sagen, dass mir der Film, wider der anfänglichen Skepsis, welche sich durch den Film hinweg gezogen hat, doch gefällt. Totz einiger Deja-vu-Momente gibt es Szenen, welche ich noch eigenartig und befremdlich finde, allerdings muss ich gestehen, dass ich den Film auch bisher nur einmal gesehen habe. Und um möglicherweise den Hintergrund zu greifen, benötigt es meist mehr als eine Sichtung.
      Der Film macht Spaß, ist eine gelungene Fortsetzung mit einem top Cast, tollen Effekten, super Sound/Musik und einer spannenden Geschichte.




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      -Tony Montana-